Grundlagen für Tradingerfolg: Die Krux mit den Prognosen

Gehören Kursprognosen wirklich zu den Grundlagen für Tradingerfolg? Krux ist ein anderer Ausdruck für Kreuz und leitet sich vom lateinischen crux ab.

Dieser Begriff kann wiederum mit den deutschen Verben quälen, foltern, peinigen beschrieben werden und diese geben so ziemlich genau mein Empfinden wieder, wenn ich eine Kursprognose an der Börse abgeben muss.

Nun ein paar Tipps zum Thema Marktprognosen …

Eine Marktprognose für das Trading muss fortlaufend angepasst werden

Da ich selbst zum Autorenkreis der Zeitschrift Trader’s gehöre und auch auf deren Website unregelmäßig blogge, werfe ich zwangsläufig ab und an einen Blick auf die Artikel anderer Autoren.

Dabei bin ich dieser Tage über einen Blogpost mit der Überschrift: “Der Fluch der Analysten gestolpert”.

Anscheinend fühlt sich der Autor dieses Artikels keineswegs besser als ich, wenn er einen Blick in die Kristallkugel riskiert.

Er analysiert, warum gute Prognosen – anscheinend für ihn nur im aktuellen Umfeld – so schwierig sind.

Ich selbst habe schon aufgeschnappt, dass an der Wall Street sogar die Mehrheit der professionellen Analysten langfristig falsche Prognosen produzieren. Für diese Leistung bekommen sie dann auch noch Geld!

Wow! Warum das so ist, wird vielleicht gleich deutlich werden.

Der interessanteste Teil des Artikels im Traders’ Blog ist ein Kommentar zu eben diesem..

 

Was sie leider nicht realisiert haben ist, dass Aussage I und II nicht getrennt voneinander betrachtet werden können.

Denn eine Marktprognose muss eben auch die außergewöhnlichen Ereignisse mit beinhalten. Erst dann spiegelt sie das wahre Leben wieder und ist praxistauglich.

Genau das ist ja eben das Problem sämtlicher Prognosen – in allen Bereichen -, die heute veröffentlicht werden und bei so vielen Menschen populär sind.

Diese Popularität ist darauf zurückzuführen, dass die Mehrheit der Menschen Unsicherheit hasst.

Die “Prognoseindustrie” macht sich das zunutze, indem sie den Leuten vermeintliche Beherrschbarkeit anbietet.

Solange keine unvorhergesehen oder irgendwie außerhalb der Vorstellungskraft des Prognostikers zum Zeitpunkt der Prognoserstellung stattfindenen Ergeignisse auftauchen, ist eine einigermaßen gute Prognose – innerhalb eines bestimmten Rahmens – oftmals tatsächlich möglich.

Nur leider durchkreuzen im wahren Leben solche außerplanmäßigen Umstände ständig die Szenarien der “Prognosebranche”.

Sie sind also die Regel und nicht die Ausnahme.

Und somit der entscheidende Faktor dafür, dass vor allem exakte Prognosen an der Börse oder auch beim Wetter unter dem Strich wenig verlässlich sind.

Je länger dabei der Prognosezeitraum ist, desto untauglicher wird die Vorhersage logischerweise.

Die Wahrscheinlichkeit nimmt mit zunehmender Zeitspanne zu, dass wieder ein ‘unkalkulierbares’ Ereignis eintreten wird.

Prognosen unter Laborbedingungen ist ein passender Ausdruck für solche Hellseherversuche. In den Naturwissenschaften mag das in bestimmten Fällen gute Dienste leisten, in vielen anderen Bereichen ist es schlichtweg vergebene Liebesmüh.

Traders’ Mag Blog

Ich möchte noch eine Frage ergänzen: Was treibt die Preisbildung an den Börsen zu einem erheblichen Teil?

Menschliche Emotionen

Der oft zitierte Markt sind letztlich Menschen und diese werden in vielen Situationen durch ihre Emotionen gelenkt – vornehmlich der Angst.

Daraus enstehen zwar immer wieder ähnliche Marktbewegungen. Fibonacci Retracements sind ein Beispiel dafür.

Menschliche Gefühle wie Angst jedoch exakt vorhersagen zu wollen, ist ein aussichtsloses Unterfangen.

Die Stimmung der Marktteilnehmer wabert von einem Extrem zum anderen und schließlich können kleine Auslöser – grade bei schlechter Stimmung der Investoren – riesige Auswirkungen hervorrufen, welche bei guter Stimmung überhaupt nicht wahrgenommen worden wären.

Selbst wenn alle an der Börse immer rational entscheiden würden, müssten Prognosen ständig neu angepaßt werden, sobald ein nicht berücksichtigtes Ereignis auf den Plan tritt.

Diese Art der ‘Vorhersageanpassung’ praktizieren viele Analysten (zB bei den Berichten zur wirtschaftlichen Lage und daraus abgeleiteten Konjunkturprognosen). Genau so gehe ich auch beim Traden vor.

Und wie ziehe ich einen Vorteil daraus?

Indem ich mein Positionsrisiko durch eine flexible Exitstrategie fortlaufend an die aktuelle Marktbewegung anpaße.

Dazu muss ich wissen, wie ein Trade im Optimalfall verläuft. Dieses Szenario ist die Benchmark für meine Risikosteuerung eines Trades.

Ich setze nicht darauf, dass ein zurückgetester Markteinstieg exakt so aufgeht, wie nach dem Test zu erwarten wäre und beharre demnach auch nicht auf das Eintreten dieses Bilderbuchszenarios.

Ob ich dem Trade mehr Luft gebe, oder das Risiko reduziere, hängt an bestimmten Kriterien wie Schlusskurse von Kerzen, verstrichene Zeit (seit Entry) und noch einige mehr.

 

Schlussglocke

Wenn eine Prognose im Quartalsrythmus neu aufgestellt werden muss (oder am Ende der nächsten Stundenkerze), sollte die Frage erlaubt sein:

Welchen Nutzen liefern diese Pseudo-Hellsehereien?

Die Antwort ist einfach:

Prognosen dienen dazu den Menschen Sicherheit und Kontrolle vorzugaukeln, wo in Wirklichkeit große Unsicherheit herrscht. Und für diese vermeintliche Beherrschbarkeit der Märkte, bzw der Zukunft, zahlen die Menschen gerne.

Dann geben sie ihr Geld für komplexe Marktanalysen aus oder aber für vermeintlich unfehlbare Trading- Systeme.

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