Tradingpsychologie: Grundlage für Trading-Erfolg?

Während deiner Odyssee durch die Traderwelt stößt du immer wieder auf Aussagen wie: “Die mentale Seite ist die Grundlage für Tradingerfolg” oder “80% des Erfolgs an der Börse ist der sogenannten Tradingpsychologie zuzuschreiben”.

Ein ehemaliger Tradingbuddie von mir kaufte sich zu diesem Zweck sogar eine eigens für Trader entwickelte Mental-Coaching CD. Mit Hilfe dieser CD wollte er sein Unterbewußtsein beeinflußen.

Er glaubte, wenn er nur intensiv genug an seiner Tradingpsychologie arbeite, kommt der Erfolg von alleine.

Jeden Tag entspannte er für zehn Minuten mit Kopfhörern auf den Ohren und lies sich dabei von meditativen Stimmen extra entwickelte Erfolgsformeln ins Ohr seuseln, um seine Ergebnisse beim Trading zu verbessern. Die Sache kam damals echt cool rüber.

Enttäuschend dabei: Seine Performance verbesserte sich kaum fühlbar.

Heute hat er glaube ich das Trading hingeschmissen und hat den Traum Daytrader zu werden aufgegeben.

Jetzt verrate ich dir, wieso die richtige Tradingpsychologie viel bewirken kann, aber keine Wunder vollbringt.

 

Tradingpsychologie = Disziplin

Spricht jemand im Zusammenhang mit dem Trading von der Tradingpsychologie, ist in aller Regel die Disziplin eines Traders gemeint.

Wusstest du das überhaupt?

Viele Trader können die Begriffe nicht mal richtig zuordnen.

Über dieses Thema gibt es zig Buchhits mit Namen wie “Der disziplinierte Trader”. Vieles in diesen Werken ist absolut zutreffend und kann dich als Trader weiterbringen.

Was in diesen Büchern aber manchmal nicht so rüberkommt, bzw von vielen Leuten einfach nicht gleich erkannt wird, ist Folgendes: Die Tradingpsychologie oder auch mentale Stärke eines Traders, kann nur dann zu einer Ergebnisverbesserung beitragen, wenn vorher bereits die grundlegende technische Basis gelegt wurde.

Kennst du deinen Ansatz genau und bist als Trader auf einem soliden technischen Niveau angelangt, macht die Tradingpsychologie wirklich 80% der Performance aus.

Fehlt hingegen die technische Basis und du widmest dich von Anfang an mehr den mentalen Aspekten beim Trading, ist das kein Garant für eine gute Rendite.

Im Extremfall gilt in dieser Situation das Motto : “Ich habe mein Tradingkonto plattgemacht, aber wenigstens diszipliniert und konsequent”.

DIE zwei Voraussetzungen, welche jeden Trader garantiert disziplinieren

Wie wirst du nun zu einem disziplinierten Trader?

Ganz einfach:

  • Durch volles Vertrauen in dich selbst. Du musst als Trader wissen, dass du stets im besten Interesse deiner eigenen Performance gegenüber handelst und dich nicht selbst in deinem Verhalten am Markt sabotierst.
  • Aber genauso wichtig für den Erfolg an der Börse, ist die absolute Überzeugung die du als Trader in den technischen Vorteil deines persönlichen Handelsansatzes aufbauen musst.

Du musst als Trader davon überzeugt sein: Auf lange Sicht wird dein Tradingsystem – aus gutem Grund – einen positiven Erwartungswert haben.

Glaub mir:

Sobald du einen Handelsansatz intensiv aus eigener Markterfahrung, direktem Feedback durch ein Tradingtagebuch viel Nachdenken und Grundlagenwissen erarbeitet hast, kommt die Überzeugung ab einem bestimmten Punkt von ganz alleine.

Achtung! Wenn es dir schon an Vertrauen in die eigene Intelligenz und Entscheidungskompetenz mangelt, wirst du es schwer haben, überhaupt Vertrauen in irgendeine selbst entwickelte Handelsmethodik aufzubauen. Möglicherweise wirst du dann nicht mal einen kompletten Tradingplan entwerfen können.

Überzeugung in deinen eigenen Tradingplan ist es, die dich als Trader ohne nachzudenken diszipliniert handeln lässt.

Deine Tradindpsychologie entspringt Überzeugungen und diese wiederum sind Glaubenssätze.

Glaubenssätze können in vielen Fällen aber nicht einfach an und abgeschaltet werden. Sie müssen in einem kontinuierlichen Lernprozess Stück für Stück mit positiver Energie gefüttert werden, damit sie sich nach und nach immer stärker auf dein Verhalten auswirken können.

Im Klartext heißt das: Während deiner Lernkurve als Trader musst du immer ein kleines Stückchen mehr Vertrauen in deine Fähigkeiten und deinen Handelsansatz aufbauen. Das passiert hauptsächlich durch positives Feedback, welches du beständig durch deine Arbeit an den Märkten erhälst.

Natürlich wirst du auch Rückschläge erleben, aber mit der richtigen Einstellung sind auch Rückschläge ein Feedback. Nämlich eines, das dir sagt: So nicht! Du nimmst du es zur Kenntnis. Denkst darüber nach wie du es in Zukunft besser machen kannst und versuchst es erneut. Bis du ein positives Feedback bekommst.

Gerade wenn etwas nicht auf Anhieb klappt erfüllt es dich mit Stolz und motiviert dich zusätzlich, wenn du es endlich besser hinbekommst. Und du merkst: Hey! Ich kann Probleme lösen oder positiver ausgedrückt: Herausforderungen meistern. Diese Feststellung zementiert ebenfalls dein Selbstvertrauen.

Überhebeltes Trading killt deine Tradingpsychologie

Noch ein -wenigstens kleines- Geheimnis zum Thema Disziplin und Tradingpsychologie, liegt in deinem Hebel als Trader.

Ich habe es schon von einigen anderen Tradern aufgeschnappt, es aber auch an mir selbst erlebt. Nicht selten ist der finanzielle Hebel, den du als Trader fährst, die Quelle deiner Unsicherheit und somit auch Undiszipliniertheit.

Jetzt Klartext: Mit niedrigem Hebel – also niedrigem Risiko – im Verhältnis zu deiner Kontogröße, ist es wesentlich einfacher diszipliniert zu traden.

Stell dir das als Metapher so vor: Hast du mal ausprobiert über einen dünnen Holzbalken zu balancieren?

Wenn dieser Balken in 30cm Höhe über dem Boden liegt hat so gut wie niemand Probleme darüber zu laufen.

Wird dieser Balken jetzt als Mutprobe in 10 Meter Höhe von einer Wand zur nächsten gelegt, musst du deine eigene Reaktion beobachten wenn du diesen Balken betrittst. Es ist krass. Ich spreche aus Erfahrung 🙂

Auch wenn du noch so sportlich bist hast du plötzlich eine ganz andere Wahrnehmung.

Der Balken ist genauso breit wie vorher. Dir werden die Knie weich und der Balken fühlt sich dennoch nur halb so breit an. Plötzlich wirst du ernsthafte Problem haben überhaupt einen Fuß auf den Balken zu setzen. Geschweigedenn sicher und abgeklärt Schritt für Schritt darüber zu laufen. Das Adrenalin lässt grüßen.

Du bist schon auf der Flucht oder in der Angststarre noch bevor du den Balken betrittst bzw, um beim Thema zu bleiben, an der Börse deinen Trade eröffnest.

Adrenalin ist – ohne Frage – in bestimmten Situationen hilfreich, aber nicht beim Umsetzen deines Tradingplans.

Ok, mein Balken war ein Dachfirst auf einem spitzen Dach. Nur so am Rande 😀 Aber das Prinzip ist dasselbe.

Worauf ich hinaus will ist: Wenn du echt mit deinem Latein zu deiner Tradingpsycholgie und Disziplin als Trader am Ende bist, denk mal über deinen verwendeten finanziellen Hebel nach.

Eventuell ist einfach dein Konto für deine finanziellen Ziele zu klein.

Der Unterschied zwischen einem Risiko von 0,1% (Balken 30cm über Boden) und 2% (naja, du weisst schon) pro Trade, in Bezug zu deiner Kontogröße, kann sich heftig auf deine Tradingpsychologie auswirken.

Zwei Prozent pro Trade zu riskieren ist mathematisch noch in Odnung. Für dich und deine persönliche Risikoempfindung können diese zwei Prozent trotzdem viel zu hoch sein.

Ja ja, ich weiss was du jetzt denkst. Du stellst dir die Frage, wie soll ich denn sonst vowärts kommen? Verständlich!

Möglicherweise musst du zu Kompromissen bereit sein oder erst einen Umweg in Kauf nehmen, bevor du richtig an der Börse loslegen kannst. Das ist nunmal die bittere Wahrheit, leider.

Grundsätzlich gilt auch an der Börse der Spruch: Wo schon Geld ist, kommt viel leichter noch mehr Geld hinzu. Dann erweiter diese Phrase noch mit folgendem Satz: Und wo wenig Geld ist, kommt nur sehr schwer viel mehr Geld dazu.

Mach dir das klar! Es ist eine Art Naturgesetz, schätze ich mal.

Schlussglocke

Wenn du beim Trading immer wieder Probleme mit deinen Emotionen hast, denke nicht gleich daran ein Seminar über Tradingpsychologie zu buchen.

Mach stattdessen erst deine Hausaufgaben beim Aussuchen deines Handelsansatzes und entwickel dein persönliches Tradingregelwerk und lerne dich als Person dabei selbst kennen. Dieser Prozess kann viel Mühe erforden und unter Umständen auch mehrere Jahre in Anspruch nehmen.

Also Vorsicht:

Erst wenn du genau weißt, warum du an der Börse technisch langfristig gewinnen wirst, du nicht dein Tradingkonto respektive dein eigenes Risikoempfinden finanziell überhebelst und du danach trotzdem große Schwankungen in der Umsetzung deines fundierten Tradingplans feststellst, ist es tatsächlich an der Zeit deine eigene mentale Konstitution zu überprüfen und gegebenfalls Stück für Stück zu korrigieren. Nur in diesem Fall ist die Arbeit an deiner Tradingpsychologie den Aufwand wirklich wert.

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