Die Bitcoin-Blase ist geplatzt
..tatsächlich?
Ist es überhaupt eine, wenn viele davon reden? Dazu gleich mehr.
Bitcoin-Trading ist auf jeden Fall nichts für zart Beseitete. Denn Fakt ist: Der Bitcoinpreis ist mal wieder massiv eingebrochen.
Rund 45% rutschten die Kurse eines Bitcoin zum Dollar kurz vor Weihnachten von ihrem Allzeithoch ab. Und das in weniger als vier Tagen!
Genau darauf haben die Kritiker dieser Digitalwährung gewartet, um ihre Sicht der Dinge bestätigt zu sehen: alles eine Riesenblase ohne Substanz. Die langfristig orientierten Investoren haben auch darauf gehofft – zumindest, wenn sie noch nicht – oder nicht genug – in Bitcoin investiert waren.
Und nu, wat geht? Und wie stellt sich die Lage für aktive Trader dar?
Tja, Ansichtssache..aber
Bitcoin ist kein Alien
Am 19. Dezember hatte ich gezwitschert:
Überraschend kam dieser Kurseinbruch für mich also nicht.
Wenn etwas durch emotional getriebene Menschen frei handelbar ist, und Angebot und Nachfrage den Kurs bestimmen, warum sollte ich so einen Markt nicht genau so behandeln wie EURUSD oder Gold?
Ich halte mich natürlich erstmal an das, was am naheliegendsten scheint und gehe nicht davon aus, der Bitcoinpreis könnte ein völlig entartetes Eigenleben entwickeln und sich samt Blockchain in wenigen Monaten aus unserem Sonnensystem katapultieren.
Bitcoin: Die Crashanalyse
BTCUSD brach zwar über 40% ein, dennoch sollte die Kirche da bleiben wo sie hingehört: nämlich ins Dorf!
Bitcoin-Crashs seit dem Jahr 2013 im Verhältnis:
· 82% (alles gerundete Werte)
· 87%
· 34%
· 38%
· 40%
· 29%
· 24%
Genau in dieser Reihenfolge sind die Bitcoin-Kurse über die letzten 4 Jahre – prozentual nach neuen Allzeithochs – jeweils eingebrochen (Kurse nach Bitstamp). Das rauhe Auf und Ab eines freien Marktes ohne Eingriffe der Notenbanken.
Sehen in diesem Licht, die aktuell 43% immer noch so furchteinflössend aus? Ich würde behaupten, nein.
Lass dich bitte nicht von den absoluten Zahlen umhauen. Klar fühlt sich ein Kurseinbruch von knapp 20k auf fast 11k schlimmer an, als von 2 Dollar auf 1 Dollar, obwohl dieser sogar noch größer wäre.
Ich ziehe hier bewusst den Vergleich, damit du dich nicht von dem pausenlosen Lärm um Bitcoin verunsichern lässt.
Um es abzukürzen: Der letzte Kursrutsch von BTCUSD ist bis jetzt weder eine geplatzte Blase, noch eine exzellente Kaufgelegenheit. Es ist einfach was es ist: eine starke Preiskorrektur, die so in jedem Finanzmarkt vorkommt.
Bitcoin und die Charttechnik (einfach parabolisch)
Im Monatschart ist der Bitcoin gegen den Dollar natürlich klar im Uptrend. Es ist aber hoffentlich ebenso offensichtlich erkennbar, wie extrem der Bitcoinpreis in den vergangenen acht Monaten steil gegangen ist und welche Ausmaße die Kurszuwächse dabei angenommen haben: rund 4.630% von Anfang 2016 bis zum Allzeithoch Mitte Dezember 2017.
Ein durchaus parabolischer Kursverlauf.




Gleichzeitig stieg die Volatilität der Preisbewegungen ebenso markant an und es bildeten sich in den letzten beiden Monaten zwei massive Expansionbars aus. Im Zusammenspiel kann das ein guter Anhaltspunkt für eine Überhitzung bedeuten.
Der Bitcoinpreis hat jedoch auf Monatsbasis bisher nur zwei echte Korrekturen durchlaufen (2013 eine kurze und von 2014 bis 2017 eine sehr ausgedehnte).
Die aktuelle Abwärtsbewegung ist im Monatschart lediglich starke Volatilität und noch keine echte Korrektur – es wurden bisher keine alten Monatstieftspreise unterhandelt.
Was spricht der Tageschart




Auf Tagesbasis ist für mich – nach Markttechnik – der letzte starke Aufwärtstrend gerade so noch intakt. Zwar vielen die Kurse kurzfristig klar unter das letzte Reaktionstief, doch bis dato konnten sie sich nicht wirklich darunter breit machen und wurden oftmals in den Tagesclose wieder hochgetrieben.
Meine aktuelle Erwartunsghaltung zum Bitcoin
Solange der Preis den Kursbereich von 12k bis 11k halten kann, muss mit einem baldigen Retest des Allzeithochs gerechnet werden (in den Bereich 17k bis 20k). Bei diesem Verlauf der Preise sind auch deutlich neue Höchstkurse zumindest nicht auszuschließen.
Fallen die Kurse dagegen klar darunter, ist eine weitere Abwärtsbewegung wieder wahrscheinlicher. Diese kann sich dann durchaus zu einer längerfristigen, massiven Korrektur auswachsen (Preise bis in den Bereich von 7k bis 5k halte ich in diesem Szenario für machbar).
Würden diese Preise bedeuten beim Bitcoin ist die Luft raus?
Aus meiner Sicht nicht unbedingt. Der Vorreiter der Kryptowährungen hat weiterhin eine ernstzunehmende langfristige Perspektive.
Bitcoin: Was gibt es für Optionen
Eine richtig gute Kaufchance stellen die jetzigen Kurse nicht dar.
Warum?
Ganz einfach: Es ist schon ein ziemlich teures und damit risikobehaftetes Unterfangen, bei den jetzigen Preisen langfristig zu kaufen und sozusagen ALL IN zu gehen.
Für jemanden der vom Potential des Bitcoin überzeugt ist, noch keinen einzigen Satoschi besitzt und unter allen Umständen investiert sein will, bietet sich ein Cost Average Einstieg an (mehrere Nachkäufe bei fallenden Preisen).
Kurzfristig kann beim Bitcoin-Trading mit engem Stop auf den Retest des Allzeithochs gesetzt werden. Enge Stopps in diesem Markt sind aber so eine Sache. Dafür solltest du in einem Zeitrahmen unterhalb des Tagescharts aktiv traden, zB dem Stundenchart.
Glaubst du dagegen die Blase ist am platzen, kannst du kurz bis mittelfristig shorten. Für mich wäre das zum jetzigen Zeitpunkt aber frühestens mit dem Break unter die 12k eine echte Alternative.
Deine letzte Option: Dem Spektakel von der Seitenlinie zugucken, bis sich für dich der Nebel lichtet.
Die ‘Experten’ und Bitcoin (quälend einfallslos)
Ein gewisser Mr. David Stockman (ex US Regierungsmitglied) dieser Tage im Zitat bei Wallstreet-Online.de (im Original bei CNBC):
“Es ist im Grunde eine Gruppe von wirklich dummen Spekulanten, die sich selbst davon überzeugt haben, dass Bäume in den Himmel wachsen. Bitcoin wird bei einem spektakulären Crash ausbrennen. All diese Spekulanten der letzten Tage werden sich die Hände verbrennen und sie werden die richtige Lektion lernen.”
Ganz ehrlich: Ohne einen genaueren Blick riskieren zu müssen, weiss ich, dieser Herr arbeitet oder ist verbandelt mit einem Mainstream Media Outlet, einer Regierung, einer regierungsnahen Organisation, oder einer angestammten Bank.
What ever..
Ich bin mit Sicherheit kein Lemming, der davon träumt mit Bitcoinwetten schnell reich zu werden. Doch irgendwie ist es durchsichtig und aus dem gleichen Dunstkreis kommen immer die selben zugespitzten Floskeln und Warnungen zu diesem Thema.
Ich kann dir nur empfehlen: Lass dich bei diesem heissen Eisen Bitcoin nicht von irgendwelchen Leuten beeinflussen, bei denen du nicht mal weißt, ob sie überhaupt den Unterschied zwischen einem Soft- und Hardfork kennen.
Genauso aber von der anderen Seite!
Pass auf, bei vermeintlichen Bitcoin-Gurus, die dir für Geld den Reichtum über Nacht oder unermesslichen Wohlstand im Alter versprechen. Kein Mensch weiß sicher, wo es am Ende genau hingehen könnte. Zu viele Einflussfaktoren sind im Spiel oder werden erst noch ins Spiel kommen, von denen die meisten Leute heute nicht den Hauch einer Ahnung haben.
Bitcoin jetzt auch am Terminmarkt
Seit Dezember 2017 ist Bitcoin in den USA auch als Future zu traden.
Über Interactive Brokers kannst du an der CBOE und CME beim Bitcoin-Trading nun so richtig in die Vollen gehen. Naja fast. Shorten war zu Beginn mit einer sehr hohen Margin noch nicht wirklich praktikabel und die Liqudidität lässt zu wünschen übrig. Du tradest dort Bitcoin auf Termin mit einem Hebel von 4 (ohne Gewähr).
Für mich war die Einführung des ersten Bitcoin-Futures – an den bekanntesten Terminbörsen der Welt – eine Ansage an die Gegner dieser digitalen ‚Währung’. Diese Aktion wertet für mich die Seriösität des Bitcoin auf.
Für andere wertet sie wohl eher die Seriösität beider renomierter Börsen ab.
Der Vorwurf: Schnell noch alles aus dem Hype herausquetschen und mit daran verdienen. Beide Sichtweisen können nicht völlig entkräftet werden. So ist das nun mal in der komplexen Realität des Lebens.
Ob die Futures dem Bitcoin im technischen Sinn tatsächlich nutzen werden, weiß ich nicht.
Auch hierzu gehen die Meinungen auseinander. Und zwar von dämpfenden Effekten auf die Preisschwankungen, bis hin zum Aufblähen – also Inflationieren – dieser ‚Währung’. Letzteres ist für mich nicht ganz nachvollziehbar.
Mr. Stockman vertritt hierbei natürlich ebenfalls einen sehr aggressiv skeptischen Standpunkt:
„Es gibt nichts, was durch die Öffnung eines Terminmarktes bestätigt wird und Legitimität erhält“
Desweiteren ist Bitcoin für ihn kein echtes Geld, weil es einfach zu hohen Schwankungen unterliegt. Es kann somit nicht für Transaktionen genutzt werden.
Mr. Stockman kann sich anscheinend nicht vorstellen, dass Bitcoin bald Weltleitwährung ist und eine Währungskonvertierung sowieso nicht mehr nötig ist. Dem Mister fehlt es eindeutig an Fantasie 🙂
Bitcoin: Wertlos oder inherent gepimpte Währungsalternative?
Ich weiss, viele andere denken ähnlich wie Mr. Stockman.
Und mir wurde im Bekanntenkreis auch schon herablassend gesteckt: Bitcoin sei nicht real und hätte keinen Gegenwert..
..es ist ganz klar eine abstruse, neuartige Tulpenmanie.
Und zwar perfekt für Gierschlunde Handelsklasse A, die nur den Initiatoren des Bitcoins in die Hände spielt und sie reich gemacht hat – eine Art super gut getarntes Riesenponzi (Schneeballsystem).
Meinen Bekannten habe ich daraufhin gefragt, ob er weiss, woher unsere Fiatwährung Euro ihren Gegenwert bezieht? Und wieso ich mit etwas Wertlosem teure Waffen im Darknet kaufen kann und was es eigentlich mit der Bitcoin Blockchain auf sich hat?
Leider konnte mir mein Bekannter nicht mal die erste Frage befriedigend beantworten, geschweigedenn die anderen. Er stammelte was von der Wirtschaft, die dem Euro seinen Wert verleiht.
Nunja..glaubst du das etwa auch? Hoffentlich nicht.
Dem Bitcoin, mit seiner Blockchain, könnte man zumindest einen inherenten Wert durch Verknappung und spezifischem praktischen Nutzen zusprechen (Schnelligkeit, Sicherheit, Effizients, Freiheit – womöglich baldige komplette Anonymität).
Alleine Anonymität könnte im Finanzwesen ein hohes Gut werden. Mit dem Start des neuen Jahres, wird – das nur noch auf dem Papier vorhandene Bankgeheimnis – weiter aufgeweicht.
Im Gegensatz zum Euro oder Dollar, hat der Bitcoin momentan das Problem neuartig und durch seine Komplexität für die meisten fremdartig und beängstigend zu erscheinen.
Vor allem auch deshalb, weil seine Nutzung durch Kriminelle und Spekulanten das Einzige ist, was die meisten Menschen bisher über ihn gehört haben.
Vielleicht erhebt sich hier gerade etwas mit lautem Getöse und viel Dampf und Chaos aus den Untiefen der ahnungslosen Gesellschaft. Wie die Geburt einer neuen Insel durch einen Vulkanausbruch. Vertrauenserweckend sieht das Spektakel in dieser Phase auch nicht aus. Doch wenn du diese neue Insel viele Jahre später besuchst, würdest du vielleicht Augen machen.
Vielleicht..
Schlussglocke
Ich glaube es ist normal, dass es uns schwerfallen wird, von einem zentralisierten System zu einem dezentralen zu wechseln. Genau dafür steht der Bitcoin. Es fühlt sich erstmal an wie ein Kontrollverlust.
Kein Wunder: Die offizielle, legitimierte Zentrale fehlt und die Marschrichtung wird nicht von wenigen Führungsleuten vorgegeben. Viele ungeklärte Fragen werden aufgeworfen. Eigenverantwortung gewinnt an Bedeutung. Unsicherheit macht sich breit.
Wir wollen nicht wahrhaben, was wir uns nicht vorstellen können.
Konzentrieren uns stattdessen auf die Risiken und erkennen die Chancen nicht. Gut zu sehen ist das an der breiten medialen Berichterstattung über den Bitcoin. Es wird sehr einseitig auf die Risiken aufmerksam gemacht. Teilweise berechtigt, aber mich stört dabei einfach die Einseitigkeit. Ich werde dann immer skeptisch, ob nicht mehr dahinter steckt.
Mit einer recht guten Wahrscheinlichkeit sind die meisten Kryptos wertlos und viele Leute werden in diesem Segment ihr Geld verballern.
Wertlos, weil sie hackbar sind oder von Betrügern für den schnellen Reibach missbraucht werden und keine echten Probleme lösen, beziehungsweise nur die, welche der Bitcoin mit seiner Blockchain auch lösen kann.
Doch auch der Bitcoin, als monopolistischer Fels in der Kryptobrandung, könnte schon bald in rauhes Fahrwasser geraten. Verbote, Strafen, Regulierungsversuche. Gestoppt werden kann er allerdings nicht mehr.
Es bleibt nur die Frage im Raum stehen: Auf welche Art und Weise wird er sein Dasein fristen, nachdem er alle Mangeln des alten Systems durchlaufen musste?
Oder dreht er womöglich selbst das alte System durch seine eigene Mangel?
Jetzt bist du dran!
Was glaubst du, welche Möglichkeiten siehst du für den Bitcoin? Sind die jetzigen Preise für dich sogar noch extrem günstig oder immer noch gefährlich hoch?
Ist der Bitcoin ein riesen Ponzisschema? Oder hat er doch mehr zu bieten und könnte sich aufschwingen unsere Welt zu verändern?
Schreib mir deine Meinung und Ideen dazu in die Kommentare, auch wenn sie dir völlig abwägig erscheinen mögen! Ich bin gespannt…
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