Trading ja oder nein? Dieser Blog-Artikel geht der Frage nach der Sinnhaftigkeit des Daytradings auf den Grund.
Die folgenden Fragen werden beantwortet:
- Ist Traden sinnvoll?
- Ist Trading seriös?
- Kannst du mit Trading viel Geld verdienen?
Jetzt wird's holprig!
Zum Start schmeiße ich dir fünf Gründe gegen das kurzfristige Trading vor die Füße. Argumente gegen das Trading als Privatperson, die dich hoffentlich wachrütteln werden.
Stolpern wir los ...
5 Gründe gegen Day Trading
Die nächsten Absätze werden dich sicher nicht zu Luftsprüngen veranlassen, aber es sprechen nun mal einige Gründe gegen das Trading als Privatperson.
Ich würde sagen: Augen zu und durch!
Grund #1: Du musst die Ausnahme zur Regel sein
Im Schnitt verlieren rund 80% privater Trader oder Investoren kurzfristig Geld. Statistiken von Onlinebrokern decken das glaubhaft auf.
Aussagekräftige Studien belegen zudem: Die Quote der Verlierer steigt über viele Jahre auf deutlich über 90%.
Daytrading lohnt sich somit nur für Ausnahmetrader, gerade auf eigene Rechnung aber auch im Prop Trading.
Klartext:
Gut zu wissen
Auf Dauer wird nur ein Trader von 100 gestarteten Trading-Anfängern systematisch Geld gewinnen
Diese Zahlen mögen erschreckend sein. Für eine Performance-Disziplin ist das aber nicht unüblich.
Schau dich im Fußball, Tennis oder Golf um!
Was glaubst du: Wie viele Spieler aus den unteren Klassen können letztendlich Geld mit ihrem Hobby verdienen?
Du musst diese vernichtenden Zahlen zum Trading oder Aktien allerdings etwas relativieren.
Wieso?
Sie reflektieren die breite Masse.
In dieser Schnittmenge sind alle Trader enthalten die nur:
- kurzfristigen Thrill suchen
- Ablenkung in ihrem öden Alltag brauchen und
- Live Trading oder Börse von Anfang an als Hobby betrachten.
Alle "Trader" dieser Gruppe haben eine Sache gemein: Sie nehmen Trading nicht ernst genug und verpflichten sich nicht zum Erfolg.
Würdest du nur die Gruppe der ambitionierten Trader untersuchen, wäre der Prozentsatz profitabler Trader definitiv höher.
Grund #2: Die Kostenfalle
Je mehr du handelst, desto mehr Kosten fallen für das Trading an.
An diesem Fakt ist nicht zu rütteln und er ist ein enormer Nachteil für Trader, und im Besonderen Daytrader
Die Kostenstruktur von Retailbrokern mag heute auf den ersten Blick günstig sein, doch:
Du darfst die Preise der Retailbroker nicht mit denen von vor 25 Jahren vergleichen, sondern mit den Kosten der institutionellen Marktteilnehmer von heute.
In diesem Vergleich fällst du als privater Trader oder Investor auch heutzutage "hinten runter".
Beispiel gefällig?
Wenn du bei der Consorsbank 10 Aktien für 100 EUR kaufst, zahlst du immer mindestens einen Pauschbetrag in Höhe von 4,95 EUR plus einen Provisionssatz.
Im genannten Fall wären das 9,95 EUR außerbörslich über Tradegate.
Für läppische 10 Aktien!
Kaufst du über Xetra, kommen nochmal 1,50 EUR Börsengebühren hinzu.
Institutionelle Händler bezahlen für die gleiche Transaktion lediglich einen niedrigen Centbetrag!
Institutionelle Kostenstrukturen erlauben es dem Trader, sich völlig anders am Markt zu verhalten und die Nettorendite explodiert.
Vielen privaten Tradern ist der immense Einfluss der Transaktionskosten auf das Endergebnis nicht bewusst.
Grund #3: Miserables Aufwand Nutzen Verhältnis
Sobald du als Daytrader deinen Stundenlohn ausrechnest, wirst du aus den Socken rutschen.
Dabei ist nicht Ausbildung und finanzieller Aufwand inbegriffen!
Daytrader sind zu 100% von ihrer täglichen Arbeitsleistung abhängig. Sie arbeiten, wie jeder Arbeitnehmer und auch die meisten Selbständigen, hart für ihr Geld.
Du lässt Geld im Intradayhandel nicht für dich arbeiten!
Du arbeitest höchstens mit deinem Geld:

Gründe gegen kurzfristiges Trading und Argumente für Traden auf dem Tageschart
Bist du abgelenkt, oder gesundheitlich angeschlagen, bleiben Einnahmen aus oder versiegen.
Mit 1:1 kopierten Strategien aus dem Netz, ist es unmöglich dauerhaft erfolgreich zu sein. Sonst wäre es jeder.
Du musst eigene Erfahrungen sammeln und den verwendeten Ansatz gründlich durchdenken.
Hast du eine brauchbare Strategie herausgearbeitet, musst du die Umsetzung in der Praxis trainieren. Das kostet Zeit ohne Ende.
Daytrading ist außerdem immer zeitgebunden.
Neben einem Angestellten-Verhältnis ist es schwierig profitabel zu werden, geschweige denn durch Daytrading ein solides Zusatzeinkommen aufzubauen.
Ich bin mir sicher: Einige werden das jetzt nicht glauben.
Wenn auch du zu diesen Leuten gehörst, probier es aus und erinnere dich in fünf Jahren an diese Zeilen!
Anders werde ich dich wohl kaum davon überzeugen.
Grund #4: Wo nix ist, kommt nix hin
Die Mehrheit der privaten Tradern ist unterkapitalisiert. Punkt!
Warum traden sie?
Weil ihnen im Internet Werbeversprechen den Verstand vernebeln.
Du kennst es selbst: Überall begegnen dir reißerische Anzeigen und Überschriften wie:
"So machst du aus 1000 EUR 100k in nur sechs Monaten"
oder:
"Tradingsystem mit 90% Trefferquote! Jetzt gratis Signale auf dein Smartphone erhalten"
Mach dir in diesem Zusammenhang eine Sache klar:
Möchtest du an der Börse langfristig große Gewinne machen, brauchst du schon ausreichend Kapital.
Die Börse ist kein Platz, um aus wenig Geld viel zu machen
Dafür gibt es Kasinos 🙂
Grund #5: Schlechte Ausbildung
Als privater Trader bist du auf Ausbildungsinhalte aus dem Internet angewiesen.
Leider tummeln sich im Netz zu einem großen Teil "Scheinprofis"
Diese Leute verkaufen Wissen, welches keinen tatsächlichen Marktvorteil bietet.
Katastrophalerweise wissen sie das manchmal selbst nicht!
Meist stammen diese professionell vermarkteten Retailtrader aus dem Außenseiterkreis (nicht institutionelle) der Börse und haben ihrerseits das Wissen nur aus dem Internet oder durch ein paar Jahre Trial and Error gewonnen.
Die meisten "Scheinprofis" verdienen ihr Geld mit dem Verkauf irgendwelcher Dienstleistungen, wie:
- Signalservice
- Videokurse
- Börsenbriefe
- Seminare et cetera.
Versteh mich nicht falsch:
Nichts gegen eine fundierte Ausbildung mit Coaching, die darf auch was kosten:
Jeder Anfänger sollte froh sein, wenn er einen erfahrenen Trader findet, der ihm hilft
Du musst jedoch einen Gegenwert bekommen! Etwas, das nachweislich funktioniert und weiterhin im Einsatz ist.
Solche Angebote sind tatsächlich rar.
Wenn du genau hinsiehst, stellst du fest: Innerhalb dieses "Scheinprofi Zirkels" tauchen seit Jahren die gleichen Namen auf.
Viele der sogenannten Profi-Trader leben in einer Symbiose mit anderen Börsendienstleistern oder Brokern.
Gut zu wissen
Die Broker sorgen für ein "Profi-Branding" dieser Leute als Trading-Gurus und vermarkten sie und ihre angeblich wertvollen Strategien aggressiv
Kein Wunder: Sie haben das Budget und die Reichweite und diese Broker brauchen eine Trading-Gallionsfigur, der die Leute folgen.
Das Branding läuft oft durch den Einsatz kostenloser Webinarreihen ab.
Du fragst dich, was du dabei lernst?
Kurzfristige Handelsstrategien mit Indikatoren oder charttechnischen Hilfsmitteln, gespickt mit Lobeshymnen auf die neuesten Features der jeweiligen Handels-Plattform.
Viel Handel = Viel Umsatz für den Broker
Auf automatisiertes Systemtrading stehen Anfänger ebenfalls.
Autohandel kann mit der "Möchtegern Profi-Handelssoftware" Metatrader kinderleicht umgesetzt- und mit Backtests validiert werden.
So die Versprechen der Tradingindustrie.
Die institutionellen Händler sind für diese Entwicklung dankbar.
Wieso?
Sie können der fehlgeleiteten Amateur-Konkurrenz einfacher mehr Geld abknöpfen
Broker lassen dich als Anfänger gerne in dem Glauben, dass du mit den Standardstrategien aus ihren Webinaren erfolgreich wirst.
Beam dich mal in die Ausgangslage eines Brokers: Sie gehören zu der sogenannten Sell-Side an den Finanzmärkten.
Broker stellen Börsendienstleistungen zur Verfügung und gehören zur Gruppe der echten Finanzmarktprofis.
Diese Gruppe von Marktteilnehmern weiß genau wie an der Börse sicher Geld zu verdienen ist
Wäre es nicht wunderbar, wenn die Kunden eines Brokers ähnlich traden und dazu noch Tradinginstrumente nutzen die intransparent sind?
Sehe diese Frage bitte als Denkanstoß 😉
Trading ja oder nein: Das musst du als Anfänger wissen
Mit den fünf Gründen gegen das kurzfristige Trading als Privatperson im Gepäck, wenden wir uns den drei Grundlagen-Fragen aus der Einleitung zu ...
Ist Trading seriös?
Spekulanten liefern den Finanzmärkten Liquidität und übernehmen Risiko für welches sie eine Prämie erhalten.
Wer an einer offiziellen und transparenten Börse über einen echten Broker - keinen Dealer - handelt und eine realistische Rendite- Erwartung hat, dem stehen alle Möglichkeiten an der Börse offen.
In diesem Szenario muss Trading als seriös angesehen werden
Wer dagegen mit dem Trading von CFDs, Optionsscheinen oder Binären Optionen versucht ein 250 Dollar Konto auf 100k hochzuhandeln, befindet sich im sauren oder besser unseriösen Tradingmiliue.
Ist Traden sinnvoll?
Die Frage ob Traden sinnvoll ist, kann nicht so einfach beantwortet werden.
Warum?
Hier tragen viele Faktoren zu einer Einschätzung bei:
Privates Daytrading ist in meinen Augen nicht sinnvoll
Die Ausgangssituation ist nachteilig und du musst zu viel Aufwand für den zu erwartenden Gewinn betreiben.
Beim Handel auf höheren Zeitrahmen sieht die Sache anders aus.
In dieser Investoren-Nische arbeitet das Geld für dich und der Aufwand und die Kosten halten sich in Grenzen.
Die Erfolgsquote steigt durch weniger Performancedruck.
Trading oder Buy and Hold?
Im Trading können - im Gegensatz zum Konkurrenz-Ansatz des Buy & Hold Investierens mit Classic Fonds oder Einzelaktien - auch in schwierigen Börsenzeiten Gewinne erzielt werden.
Um das zu erreichen bedarf es mehr Expertise sowie eines höheren Zeiteinsatzes.
In meinen Augen muss jeder Investor selbst abwägen, ob ihm dieses Invest den Aufwand wert ist.
Um Unklarheiten aus dem Weg zu gehen eine Begriffsdefinition vorweg:
Buy & Hold = Blinder Aktienkauf, sobald Kapital zur Verfügung steht (Ottonormalo-Ansatz)
Trading = Alle aktiv gemanagten Anlagestrategien
Vorteile Buy & Hold:
- Sehr niedrige Kosten
- Sehr wenig Zeitaufwand
Nachteile Buy & Hold:
- Schwer kalkulierbares Risiko
- Suboptimales CRV
Vorteile Trading:
- Mehr gute Anlagechancen
- gut kalkulierbares Risiko
- optimales CRV
Nachteile Trading:
- Erhöhte Kosten
- Erhöhter Zeitaufwand
- Performancedruck
Fazit:
- Die bessere praktische Umsetzbarkeit
- das günstigere Aufwand/ Nutzen Verhältnis gegenüber Daytradern und
- zuverlässigere Strategien auf dem Tageschart
...machen Traden auf mittleren Zeithorizonten für mich durchaus sinnvoll.
Gut zu wissen
Buy and Hold ist keine Strategie, sondern eine Langzeitwette zu günstigen Konditionen auf dauerhaft steigende Aktienkurse
Wer nur den allernötigsten Aufwand betreiben möchte, ist mit dem Buy and Hold Ansatz gut beraten.
Bei schlechtem Timing ist das Risiko allerdings höher als bei einem aktiven Tradingansatz und die zu erwartenden Gewinne werden dem Marktdurchschnitt entsprechen.
Eine solche Konstellation widerspricht den Grundlagen eines guten Investments.
An dieser Stelle möchte ich einige Überlegungen anstellen, warum Trading Sinn ergibt:
- Gute Trader spielen bessere CRVs, als der durchschnittliche Langfrist-Investor.
- Im Trading werden mehr Investmentchancen nutzbar gemacht. Daraus resultieren konstantere Gewinne.
- Der Zinseszinseffekt entfaltet sich stärker, denn neues Kapital kann sofort in gute Wetten reinvestiert werden.
- Beim Trading ist das Risiko niedriger (gemessen in max Kontoschwankungsbreite), als mit einer einfachen Buy & Hold Strategie
Vergleichen wir Trading mit einem versierten Investmentansatz, wie zB Value Investing oder einer Crashkauf-Strategie, hat Trading nicht mehr die Nase vorn.
In dieser Situation kommt es darauf an, welches Umfeld vorherrscht, sprich:
- Welcher Wirtschaftszyklus liegt an
- Wie weit ist die Börse gelaufen
- Welcher Anlagehorizont ist geplant
In folgenden Szenarien muss Trading als Alternative zum langfristigen Investieren angesehen werden:
- Der Börsen- und Wirtschaftszyklus ist weit fortgeschritten oder der Markt befindet sich schon in einer Baissephase
- Es ist nicht sicher, wann das investierte Kapital gebraucht wird
Fazit
Für mich ist eine Mischung aus beiden Börsenstrategien die optimale Lösung. Jeder gute Investor weiß: Top Investmentchancen tauchen selten auf - manchmal einmal im Jahrzehnt.
Sind gute Bedingungen vorhanden gewichte ich Investmentansätze über und suche nach günstigen langfristigen Kaufgelegenheiten.
Umgekehrt verhält es sich, wenn es keine guten CRVs mehr für langfristige Anlagen gibt oder das Risiko unkalkulierbar ist (Kurse auf Allzeithochs, das Geld könnte innerhalb der nächsten 3 bis 10 Jahre gebraucht werden).
Einen Aktien-Sparplan würde ich niemals einsetzen. Die Kontovolatilität nimm dadurch zwar etwas ab, doch muss das mit deutlich geringerer Rendite bezahlt werden. Als Investor möchte ich keine Kompromisse eingehen. Entweder ich habe ein gutes Investment vor mir oder ich warte.
Kommen wir zur letzten Frage ...
Kannst du mit Trading viel Geld verdienen?
Um dich für meine Antwort auf diese zahlreich gestellte Frage vorzubereiten, studiere bitte die nächsten Punkte genau:
Den gesunden Menschenverstand einzuschalten hat noch nie geschadet.
Was ist bei jeder Firma einer der wichtigsten Punkte für Profitabilität?
Ist es der Umsatz? Nein. Eine Firma kann noch so viel Umsatz pro Jahr generieren, dadurch verdient sie unter dem Strich noch lange kein Geld.
Warum?
Vom Umsatz müssen sämtliche Kosten/ Aufwendungen abgezogen werden. Sind die Kosten einer Firma zu hoch, kann sie keinen Gewinn machen.
Wenn du sehr früh sehr hohe Maßstäbe an deinen Lebensstil anlegst, kommst du sehr schnell unter massiven finanziellen Druck deine Vorgaben durch Trading erreichen zu müssen.
Unterschätze diesen Druck nicht besonders, wenn du über keinerlei finanzielle Puffer verfügst. Er macht dich kaputt!
Als Trader kannst du dich nicht auf konstante Einnahmen verlassen. Die unsichere Umgebung der Finanzmärkte bringt das Geld in Schüben auf dein Handelskonto. Du weißt niemals wann genau dieser Zeitpunkt da ist.
Wenn du vor diesem Hintergrund hohe monatliche Privatausgaben finanzieren musst, kannst verkrampfts du mental und es wird enrom schwierig den Handelsplan abgeklärt umsetzen.
Solange keine dicken Kapitalpuffer zur Verfügung stehen, bist du als Trader gezwungen den Lebensstandard deinem Tradingkonto anzupassen. Nicht andersherum!
Die ersten beiden Tabellen zeigen schön, wie gravierend der Unterschied zwischen einem 10k und einem 50k Tradingkonto tatsächlich ist.
Selbst im besten Fall (linke erste Spalte erste Tabelle 50% Rendite p.a.), hast du mit einem 10K Konto einen Zeitnachteil von fünf Jahren gegenüber einem 50k Konto-Trader.
In der gleichen Zeit kann der 50k Trader bereits Rücklagen von mehr als 53k (reicht für ca. 6 Jahre bei minimalen LHK) aufbauen, oder sein Handelskonto auf gut 100k verdoppeln.
Und jetzt kommt's: Mit einer Jahresrendite von lediglich 20%!
Du musst dagegen mit einem 10k Konto jährlich 50% machen, um nach fünf Jahren ein Risikokapitalstock von gerade mal 50k anzuhäufen.
Es ist nicht so wichtig ob deine durchschnittliche Rendite nun bei 50% oder bei der Hälfte liegt. Der Zeitnachteil beim Kontoaufbau beläuft sich nur auf gut zwei Jahre.
Den weit größeren Einfluss auf die Zeit bis zur finanziellen Unabhängigkeit haben die Lebenshaltungskosten.
Wenn du sie nicht durch zusätzliche Geldquellen abdecken kannst, fressen sie sich immer wieder in dein Handelskonto und zerstören den Zinseszins-Effekt.
Für die minimalen Lebenshaltungkosten wurden 8k angenommen, also in etwa das steuerfreie Mindesteinkommen für einen Deutschen.
In beiden gezeigten Beispielen wird es durch anderweitige Einnahmen oder bereits vorhandene Rücklagen gedeckt und der Beispieltrader braucht kein Geld für laufende Kosten aus dem Handelskonto zurückbuchen.
Hast du kein weiteres Einkommen und bist nur auf Tradinggewinne angewiesen, fällt die Berechnung für das 10k Konto verheerend aus (die Darstellung in einer Tabelle habe ich mir gespart).
Du müsstest dauerhaft unrealistische 100% Rendite p.a. bringen, um überhaupt den minimalen Lebensstandard von 8k pro Jahr zu sichern.
Diese Zielsetzung hat jedoch was von finanzieller Harakiri-Mentalität.
Selbst mit einem 50k Konto haben Lebenshaltungskosten von lediglich 8k pro Jahr - welche nicht anderweitig gedeckt werden können - immer noch starken Einfluß auf die weitere Kontoentwicklung.
Wenn du dir 8k Kröten nicht aus deinem Handelskonto zurückbuchen musst, kannst du schon nach vier Jahren einen Puffer von mehr als 53k akkumulieren (s. Tabelle 2). Bei ansonsten gleichen Voraussetzungen zeigt Tabelle 3 nach fünf Jahren - ohne Kostendeckung - nur einen kumulierten Betrag von 12.883 Euro.
Du bildest nur knapp ein Viertel der Rücklagen, die du mit Fremddeckung der LHK erreichen kannst.
Durch die nicht gedeckten Lebenshaltungskosten wirst du selbst mit einem 50k Konto bei der Rücklagenbildung und dem Kontoaufbau deutlich ausgebremst.
In allen aufgeführten Beispielen geht es nur um den minimalen Lebensstandard. Die Abgeltungssteuer bleibt komplett außen vor!
Fazit der drei Tabellen:
Mit einer Lernkurve von 1 bis 7 Jahren (je nach Ausbildung, Motivation) musst du (kleines Konto 10k & Fremddeckung der LHK) mit weiteren 5 bis 8 Jahren rechnen, bis du finanzielle Unabhängigkeit auf niedrigem Niveau erreichst.
Sicherheitspuffer für harte Zeiten hast du dann noch keine.
Ohne Fremddeckung der Lebenshaltungskosten ist finanzielle Unabhänhigkeit als privater Trader ein fast aussichtsloses Unterfangen.
50% p.a. MKD | 25% p.a. MKD |
1. Jahr 10.000 € | 12.500 € |
2. Jahr 15.000 | 15.625 |
3. Jahr 22.500 | 19.531 |
4. Jahr 33.750 | 24.414 |
5. Jahr 50.625 | 30.517 |
6. Jahr | 38.146 |
7. Jahr | 47.683 |
50k 20% p.a. | 50k 20% p.a. Pufferaufbau |
1.Jahr 60.000 | 10.000 |
2. Jahr 72.000 | 22.000 |
3. Jahr 86.400 | 36.400 |
4. Jahr 103.680 | 53.680 |
1. Jahr 50k 20% p.a. | 10k | -8 LHK | Puffer + 2k |
2. Jahr 52k | 10.4k | -8 LHK | +2.400 |
3. Jahr 54.4k | 10.880 | -8 LHK | +2.880 |
4. Jahr 57.280 | 11.456 | -8 LHK | +3.456 |
5.Jahr 60.736 | 12.147 | -8 LHK | +4.147 kum 12.883 |
Fazit:
Ja, mit Trading kann viel Geld verdient werden.
Dafür müssen drei Voraussetzungen gegeben sein:
- Expertise
- Ausreichend Startkapital
- Optimale Ressourcen
Der Haken: Diese drei Punkte können fast nur institutionelle Trader vorweisen.
Tipp: Plane deine Trading-Karriere frühzeitig
Es gibt einen Grund, warum nur sehr wenige private Trader finanzielle Unabhängigkeit durch Trading erlangen.
Die Ursache liegt nicht nur an deinen Fähigkeiten als Trader, sondern auch an deinem Umfeld und der Planung deiner Trader-Laufbahn:
- Wenn du gut vom Traden leben willst, musst du dir einen konkreten Karriereplan entwerfen.
Und zwar frühzeitig!
Am schnellsten erreichst du die finanzielle Unabhängigkeit als privater Trader, wenn du mit genügend Risikokapital startest und niedrige Lebenshaltungskosten hast
Bist du zusätzlich in der Lage Unkosten durch ein zusätzliches Einkommen zu decken, hast du aus finanzieller Perspektive eine super Ausgangssituation.
Was du dann noch brauchst, ist ein funktionierender Handelsansatz und eine gute Ausbildung.
Schlussglocke
Wenn es zu der Frage Trading ja oder nein kommt, habe ich eine klare Empfehlung für dich: Möchtest du vom Traden leben, und das nicht erst in 25 Jahren, handel professionell mit dem Geld anderer Leute. Dein finanzielles Risiko ist nahezu bei Null und dein Hebel gewaltig. Eine Bombenmischung! Hierfür eignet sich das sogenannte Prop-Trading. Eine private Traderlaufbahn lohnt sich aus meiner Erfahrung nur teilzeit und mit der Zielsetzung "Geparktes Kapital wieder angemessenen rentieren zu lassen und im besten Fall ein zusätzliches Einkommen generieren".
Einen funktionierenden Handelsansatz für Berufstätige kannst du von uns lernen. Du findest alle Informationen, wenn du dem unten stehenden Link folgst: